Liebe Freunde und Freundinnen der Digitalen Gesellschaft,
Bis zum 10.03.2020 könnt Ihr Euch noch auf unsere Stellenausschreibung bewerben. „Um unsere Arbeit fortzusetzen und auszubauen, suchen wir eine Referentin oder einen Referent (m/w/d) zunächst befristet für ein Jahr ab Einstellung. Wir streben eine Verlängerung an. Als kleine, gemeinnützige Organisation suchen wir eine Allrounderin oder einen Allrounder. Das heißt konkret: An einem typischen Arbeitstag ruft nach dem Presseinterview auch mal ein Fördermitglied an und fragt nach einem Spendenbescheid.“
https://digitalegesellschaft.de/2020/02/stellenausschreibung-referentin-oder-referent-m-w-d/
Die Themen gehen uns mit Sicherheit nicht aus und immer wieder sind spannende Kooperationen möglich. Aber wir müssen unsere Arbeit auch finanzieren und hoffen darauf, unabhängiger von Fördermitteln und Projektgeldern zu werden. Dafür sind wir auf Euch angewiesen. Meldet Euch auch, wenn Ihr auf die eine oder andere Weise mitarbeiten wollt. 
Infos zur Unterstützung: https://digitalegesellschaft.de/unterstuetzen/
Fördermitglied kann man hier werden: https://digitalegesellschaft.de/unterstuetzen/foerdermitglied/
Wer über den Newsletter hinaus häufiger und über aktuelle Themen und Kampagnen informiert werden will, kann sich in den Info-Letter eintragen: https://lists.digiges.net/listinfo/infodigiges
Inhalt
1. Neue Webseite
2. Stop Spying on us
3. NetzDG und mehr
4. Öffentliches Geld – Öffentliches Gut
5. Sonstiges
- Gesundheitsdaten
- Kontrollverluste
- Deine Daten Deine Rechte
- Stellenausschreibungen von Digitalcourage
6. Netzpolitischer Abend
7. Videos vom Netzpolitischen Abend
8. Digiges in den Medien
1. Neue Webseite
Dringend war ein Update unserer Webseite notwendig. Eines unserer Mitglieder, Malte Reißig, hat uns ein Re-Theming für die Website spendiert. Tausend Dank! Wir sind erleichtert, dass die Webseite nun wieder ein aktuelles Design hat. Im Konkreten bleibt noch viel zu tun, aber die neue Seite ist ein richtiger Gewinn. Hinweise auf Fehler und Ideen sind immer willkommen.
https://digitalegesellschaft.de/
2. Stop Spying on us
Gemeinsam mit elf europäischen Organisationen aus sieben Ländern haben wir, auf Initiative von Civil Liberties Union for Europe (Liberties.eu), die Datenschutzbehörden aufgefordert, aktiv zu werden. Die Analyse „Out of Control“ zeigt, dass App-Betreiber ohne wirksame Einwilligung der Nutzenden hochsensible Daten erheben und für Werbezwecke nutzen. In Deutschland haben wir gemeinsam mit der Deutschen Vereinigung für Datenschutz e.V, dem Netzwerk Datenschutzexpertise und Digitalcourage an die Datenschutzaufsichtsbehörden appelliert, gegen App-Betreiber vorzugehen, die ohne wirksame Einwilligung der Nutzenden hochsensible Daten erheben und für Werbezwecke nutzen.
Brief an die Datenschutzbehörden: https://digitalegesellschaft.de/2020/03/die-industrie-fuer-digitale-werbung-verletzt-die-privatsphaere-der-verbraucher/
Grundlegende Informationen: https://www.liberties.eu/en/news/7-eu-countries-warn-about-unlawful-data-exploitation-of-popular-apps/18864
3. NetzDG u mehr
Offener Brief zu den Referentenentwürfen „Gesetz zur Änderung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes“ und „Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität“
Gemeinsam mit 12 weiteren Organisationen haben wie einen offenen Brief an die Bundesjustizministerin Christiane Lambrecht gesendet, in dem wir vor den massiven Strafverschärfungen und Einschränkungen der informationellen Selbstbestimmung warnen. Nicht nur können Webseitenbetreiber nach dem Entwurf in Zukunft gezwungen werden, Passwörter an Sicherheitsbehörden herauszugeben, auch sollen soziale Netzwerke Postings, die sie für rechtswidrig halten, direkt mit IP-Adresse an das BKA melden. Wir halten diese Maßnahmen nicht für zielführend im Kampf gegen Rechtsextremismus: Statt Strafvorschriften, für deren Verfolgung kein ausgebildetes Personal zur Verfügung steht, und statt Überwachung, von der auch ganz andere politische Gruppen betroffen sein können, bedarf es eines gesamtgesellschaftlichen Vorgehens gegen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Das Kabinett hat den Entwurf dennoch gebilligt. Über die Gesetzesänderungen muss noch der Bundestag abstimmen.
Pressemitteilung: https://digitalegesellschaft.de/2020/02/pressemitteilung-offener-brief-gegen-passwortherausgabepflicht-und-strafverschaerfungen/
4. Öffentliches Geld – Öffentliches Gut
Den offenen Brief von Wikimedia: „Bei Bildungsinhalten gilt: Öffentliches Geld – Öffentliches Gut!“ haben wir unterzeichnet.
Wikimedia ruft auf, sich an der Aktion zu beteiligen und den offenen Brief zu unterzeichnen. „Schließen Sie sich der Forderung von Wikimedia Deutschland an und setzen Sie sich dafür ein, dass Bildungsinhalte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unter freie Lizenzen gestellt werden. Denn: Beiträge, deren Erstellung durch öffentliche Gelder finanziert wird, sollen auch der Öffentlichkeit dauerhaft zur Verfügung stehen. Lehrkräfte und Bildungsakteure können die Inhalte so ohne Einschränkungen als Lehrmaterialien im Unterricht nutzen.“
https://www.wikimedia.de/oeffentliches-gut/
5. Sonstiges
Gesundheitsdaten
Veranstaltungen:
26. März 2020 von 8:00 Uhr (Einlass 7:30 Uhr) bis 10:00 Uhr findet im Deutschen Bundestag die dritte Sondersitzung GESUNDHEIT statt. Das Thema des öffentlichen, politischen Frühstücks ist „Gesundheitsdaten“. Elke Steven wird für die Digitale Gesellschaft an der Podiumsdiskussion teilnehmen.
Anmeldung: https://www.eventbrite.de/e/sondersitzung-gesundheit-gesundheitsdaten-tickets-96436061857
21. April 2020, 17:30h -21:00h Veranstaltung mit Vorträgen und Diskussionen zum Thema: „Patientendaten in den Wolken, Datenschutz am Boden ?“ in der Fachhochschule Frankfurt (University of Applied Science Frankfurt am Main). Hier wird Elke Steven ebenfalls für die Digitale Gesellschaft vortragen und mitdiskutieren.
Artikel:
Digitalisierung des Gesundheitssystems – Aktueller Stand und verbleibende Risiken
https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/biobanken-und-big-data/gesundheitssystem/252/digitalisierung-des-gesundheitssystems
Auf Anfrage können wir einzelne Hefte des Gen-ethischen Informationsdienstes Nr. 252 – Februar 2020 zuschicken.
Kontrollverluste
Vor über zehn Jahren erschien das Buch „Kontrollverluste. Interventionen gegen Überwachung“, hrsg. von der Leipziger Kamera (die damit auch zu existieren aufhörte). Endlich ist es uns nun gelungen, dass Buch zum Download verfügbar zu machen.
Leipziger Kamera (Hrsg.): Kontrollverluste. Interventionen gegen Überwachung, März 2009, Unrast Verlag, Münster, ISBN 978-3897714915, 256 S., mit Abbildungen, € 18. Dr. phil. Dr. rer. med. Peter Ullrich hat es verfügbar gemacht.
Das Buch Kontrollverluste versammelt Beiträge zu Fragen einer emanzipatorischen und praktischen Kritik an der aktuellen Überwachungsgesellschaft. Es führt sehr unterschiedliche Strategien und Perspektiven der linken Überwachungskritik zusammen. Kritische WissenschaftlerInnen, AktivistInnen und Initiativen stellen theoretische, aber vor allem strategische und aktionsorientierte Überlegungen an, reflektieren ihre Handlungserfahrungen und beleuchten Probleme und Potenziale von Bewegung(en) gegen immer mehr Überwachung und Kontrolle.
Deine Daten Deine Rechte
Das Museum für Kommunikation (Bern) hat in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Forschungsprogramm 75 «Big Data» ein Lehrmittel erarbeitet. „Unser Ziel war es, ein komplexes Thema «be-greifbar» zu machen. Das Lehrmittel «Big Data» wählt dazu einen innovativen und spielerischen Weg.“
Im Lehrmittel wird auf einen unserer Filme aus dem Projekt DeineDatenDeineRechte (DeineDatenDeineRechte.de) verwiesen. Auf Seite 31 im Dokument «Das Labor» findet sich der Hinweis.
https://www.mfk.ch/fileadmin/user_upload/03_Vermittlung/Didaktische_Materialien/BigData_3Labor.pdf
Zum Projekt des Museums: https://www.mfk.ch/bigdata/
Stellenausschreibung: Digitalcourage sucht Redakteurin (m/w/d)
für Bürgerrechte, Datenschutz und Netzpolitik
Wir suchen jemanden, der oder die brillant schreiben, freundlich redigieren und spannend teasern kann. Und stets im Blick hat, dass unsere Webseite aktuell und attraktiv bleibt und wie wir die Reichweite für unsere Inhalte steigern können. Und als besondere Herausforderung: Das alles ohne Facebook, Instagram, Google Analytics & Co.
Zur detaillierten Ausschreibung: https://digitalcourage.de/jobs
6. Netzpolitischer Abend
Der nächste Netzpolitische Abend findet statt am Dienstag, 7. April 2020, wie gewohnt um 20:00 Uhr auf der c-base in Berlin.
Programm:
In Kürze unter https://digitalegesellschaft.de/category/npa/ zu finden.
Organisatorisches:
Ihr findet die c-base in der Rungestraße 20, 10179 Berlin. Einlass ist wie immer ab 19:15 Uhr, los geht’s um 20:00 Uhr, selbstverständlich auch im Stream unter http://c-base.org Der Eintritt ist frei.
Hashtag:
Der Hashtag für den nächsten Abend ist #npa092 . Gebraucht ihn gerne und reichlich, auch für Feedback und Fragen,wenn Ihr nicht vor Ort sein könnt.
7. Videos vom Netzpolitischen Abend
Am 3. März 2020 fand unser 91. Netzpolitischer Abend statt. Für diejenigen unter euch, die nicht dabei sein konnten, gibt es die Videos hier zum nachschauen.
Wir sind eine selbstorganisierte und studentisches Projekt der TU Berlin und wollen herausfinden, welche materiellen, intersektionalen, und interkulturellen Realitäten sich im Kontext von Datenschutz, Aktivismus, und durch Technologieentwicklung sowie -nutzung formieren. Auf dem netzpolitischen Abend werden wir unser Projekt und die Ergebnisse des vorigen Semesters vorstellen: Richtlinien darüber, wie wir uns datenarm im öffentlichen Raum bewegen können, wie wir Gesichtserkennungskameras austricksen, und wie die Wikipedia inklusiver und diskriminierungsfrei gestaltet werden könnte. Denn: wie doing crypto → doing gender miteinander verbunden sind, ist ein ganz zentrales Thema unseres Seminars. Wir freuen uns auf euer Feedback! (Johanna und Arndt)
Mehr dazu unter: doing-crypto.de
Wir stellen unser Förderprogramm für Open-Source-Softwareentwicklung vor und laden zur Bewerbung für die aktuelle Förderrunde ein.
Der Prototype Fund ist ein Förderprogramm für selbständige Software-Entwickler*innen und kleine Teams, die innovative Ideen prototypisch umsetzen wollen. Sie bekommen dafür fast 50.000 Euro Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Wir unterstützen die Projekte nicht nur finanziell, sondern auch ideell, mit Weiterbildungen, Zugang zu Netzwerken und Coachings.
Mit dem Prototype Fund fördern wir Public Interest Tech in Deutschland. Wir fördern Talente und helfen ihnen dabei, sich zu professionalisieren. Wir schaffen damit ein positives Klima für neue Ideen und mehr Experimentierfreudigkeit.
Bis zum 31.3. könnt ihr euch hier für unsere 8. Runde bewerben.
Mehr dazu unter: prototypefund.de
Seit Oktober 2017 habe ich am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT an personalisierter Hörverstärkung geforscht, im Citizen Science Projekt „Hear How You Like To Hear“, das ich als selbst Betroffene initiierte. Für mich war es einerseits spannend, andererseits aufreibend mich mit konventionellen Forschungsmethoden wie etwa der Laborforschung und Objektivierung der Betroffenen auseinander zu setzen und dennoch neue Wege für das Projekt zu realisieren. So entwickelten wir für das Outdoor-Forschungsszenario „Soundwalk“ die Open Source #liketohear-App mit Raspberry-Box, die ich euch zusammen mit einem Einblick in die Forschungsergebnissen vorstellen will.
8. Digiges in den Medien
Datenschutz
https://www.morgenpost.de/web-wissen/web-technik/article228476995/DSGVO-Praxis-Herr-ueber-die-eigenen-Daten-bleiben.html [Interview des Themendienstes DPA mit Benjamin Bergemann, der Artikel ist u. a. auch in Focus Online und Sueddeutsche Online erschienen)
NetzDG und mehr
https://www.heise.de/newsticker/meldung/NetzDG-Reform-Verdachtsdatenbank-nie-gekannter-Dammbruch-4659517.html