Sammelband lässt „Generation Remix“ zu Wort kommen
Vor einem Jahr startete der Digitale Gesellschaft e. V. die Initiative „Recht auf Remix“ mit dem Ziel, das Urheberrecht mit digitaler Remixkultur and andere Formen kreativ-digitaler Alltagspraktiken zu versöhnen. Zum 1. Geburtstag wurde am Sonntag in Berlin das erste digitale Remix.Museum unter museum.rechtaufremix.org präsentiert sowie der Sammelband „Generation Remix: Zwischen Popkultur und Kunst“ vorgestellt.
„Das Remix.Museum lädt ein zum digitalen Stöbern in Sammlungen aus historischen und zeitgenössischen Remix-Exponaten und zeigt dabei, wie kreativ und vielfältig Remixkunst und -kultur sind,“ erklärt Leonhard Dobusch, Juniorprofessor an der FU Berlin und verantwortlich für die Initiative ‚Recht auf Remix‘. Das Museum gliedert sich in fünf verschiedene Sammlungen, die von ebensovielen hochkarätigen Kuratorinnen und Kuratoren zusammengestellt wurden:
- Georg Fischer, Soziologe, Musiker, DJ und Betreiber des Blogs „Jäger und Sampler“ kuratiert die Sammlung zu Remix in der Musik
- Susanne Regener, Kulturwissenschaftlerin, Professorin für Mediengeschichte/Visuelle Kultur an der Universität Siegen zeichnet verantwortlich für den Bereich „Visuelle Medienkultur“
- Dirk von Gehlen, Leiter “Social Media/Innovation” bei der Süddeutschen Zeitung, Autor („Mashup: Lob der Kopie“, Surhkamp) und Betreiber des Phänomeme-Blogs präsentiert Remix- als Memekultur.
- Katharina Meyer, Technik- und Kulturhistorikerin, Research Associate am Hybrid Publishing Lab (Leuphana Universität Lüneburg) sowie Projektleiterin für Digital Humanities bei der OKFN, widmet sich Remix als Crossover-Phänomen.
- Till Kreutzer, Gründungsmitglied von iRightis.info, Rechtswissenschaftler und Rechtsanwalt bei iRights.Law dokumentiert die juristischen Implikationen von Remixkunst- und kultur in der Sammlung „Recht“.
„Das Projekt Remix.Museum ist mit der Eröffnung aber keineswegs abgeschlossen, sondern wird laufend um Exponate erweitert werden,“ so Leonhard Dobusch, der die Langfristigkeit der Initiative betont: „Die Modernisierung des Urheberrechts ist eines der zentralen Voraussetzungen für freie und lebendige Kultur in der digitalen Gesellschaft.“ Die hohe Beteiligung bei der jüngsten Konsultation der EU-Kommission zum Thema habe gezeigt, dass die Probleme eines veralteten Urheberrechts unter den Nägeln brennen.
Einen Einblick in Remixpraktiken und diesbezügliche rechtliche Hürden liefert auch das ab sofort erhältliche Buch „Generation Remix: Zwischen Popkultur und Kunst.“ In dem von Leonhard Dobusch und Valie Djordjevic herausgegebene Band erklären rund 40 Remixerinnen und Remixer, was einen genialen Remix auszeichnet, erzählen von ihren Kämpfen mit einem unzeitgemäßen Urheberrecht und präsentieren ihren persönlichen Lieblingsremix. Ergänzt werden diese Gespräche durch Beiträge der Remixkünstlerin Cornelia Sollfrank, des Creative-Commons-Gründers Lawrence Lessig, sowie der Museumskuratoren Georg Fischer, Till Kreutzer und anderen. Pro verkauftem E-Book spendet der Verlag iRights.Media einen Euro an die Initiative „Recht auf Remix“.
Links:
- Remix.Museum: http://museum.rechtaufremix.org
- Buch „Generation Remix: Zwischen Popkultur und Kunst“: http://irights-media.de/publikationen/generation-remix/
- Initiative „Recht auf Remix“: http://rechtaufremix.org