P r e s s e m i t t e i l u n g
Berlin/Bielefeld, 13.06.2023

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Protestaktion „Chatkontrolle Stoppen!“ vor der Innenministerkonferenz am 14. Juni in Berlin

Am Mittwoch, 14. Juni von 12–14 Uhr veranstaltet „Chatkontrolle Stoppen!“ eine Protestaktion gegen die sogenannte Chatkontrolle vor der Innenministerkonferenz. Damit protestieren die Bürgerrechtler.innen gegen die Pläne der EU-Kommission, private Nachrichten aller Menschen in der EU ohne jeden Verdacht zu durchleuchten. Diesem Gesetzesvorhaben wurde immer wieder von unabhängigen Sachverständigen bescheinigt, dass es unverhältnismäßig und nicht zielführend ist. Das Vorhaben hat in der Bundesregierung zu offenen Konflikten geführt. Bis heute hat sie nicht in allen Punkten zu einer gemeinsamen Positionierung gefunden, obwohl das Gesetzgebungsverfahren in Brüssel schon im Herbst abgeschlossen werden soll.

Eckdaten der Veranstaltung:
Thema: „Big Sisters Are Watching You!
Zeit: Mittwoch, 14. Juni, 12-14 Uhr
Ort: Budapester Straße 25, 10787 Berlin (gegenüber Pullman Hotel Schweizerhof)

Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Big Sisters Are Watching You“ mit Blick auf die drei angesprochenen Entscheidungsträgerinnen zur Chatkontrolle: Ylva Johansson, Ursula von der Leyen und Nancy Faeser.

Anlass ist der Besuch der EU-Innenkommissarin, Ylva Johansson, bei der Konferenz der deutschen Innenminister.innen (IMK) in Berlin. Sie ist in der von der Leyen-EU-Kommission für die Chatkontrolle verantwortlich und wird dort für ihren Gesetzesvorschlag werben.

Die EU-Kommissionpräsidentin, Ursula von der Leyen, hat 2009 schon als Bundesfamilienministerin erfolglos versucht Netzsperren durchzusetzen, wofür sie damals als „Zensursula“ kritisiert wurde. Mit der von ihr ausdrücklich unterstützten Chatkontrolle soll diese gescheiterte Idee der Netzsperren – zusammen mit dem Durchleuchten von verschlüsselten und unverschlüsselten Nachrichten und mit Alterskontrollen für Apps und mit Uploadfiltern – nun auf europäischer Ebene eingeführt werden.

Die Bundesinnenministerin, Nancy Faeser, hat sich in der Vergangenheit ambivalent zur Chatkontrolle geäußert. Entgegen dem Koalitionsvertrag der Ampel, der ein Scannen privater Kommunikation explizit ausschließt, hat sich Nancy Faeser unter anderem für das Scannen privater Kommunikation auf unverschlüsselten Servern ausgesprochen und verhindert so ein klares „Nein“ der Bundesregierung zu den Plänen der EU.

Vor Ort werden Mitglieder des Bündnisses kurze Redebeiträge halten. Außerdem sind Politiker.innen aus der Ampelkoalition und der Opposition angefragt. Neben der Möglichkeit O-Töne und Bilder bei der Veranstaltung aufzunehmen, sind außerdem künstlerische Aktionen geplant. Dazu gehört ein „Chatkontrolle-Scanner-Prototyp“, der als physischer Apparat das vorgesehene Überwachungsgesetz greifbar macht. Außerdem ist das Aufbrechen eines Briefkastens angekündigt, um den Angriff der EU-Kommission auf das digitale Briefgeheimnis zu symbolisieren.

Das Bündnis „Chatkontrolle Stoppen!“ erklärt:

„Mit der Chatkontrolle verfolgt die EU gegen die nahezu einstimmige Kritik sowohl der juristischen wie auch der technischen Fachleute offen grundrechtswidrige Pläne für ein dystopisches Überwachungsgesetz. Die Pläne der EU-Kommission stellen die gesamte Bevölkerung unter Generalverdacht. Die anlasslose Massenüberwachung der Chatkontrolle wird nachweislich die IT-Sicherheit aller Menschen in der EU schwächen und dabei nicht einmal ihr erklärtes Ziel erreichen.“

Symbolbilder zur Chatkontrolle können sie unter nachfolgendem Link abrufen. Dort werden zeitnah nach der Veranstaltung auch Photos von der Protestaktion veröffentlicht:
https://chat-kontrolle.eu/index.php/pressematerial/

Mehr Informationen zur Chatkontrolle auf der Website von „Chatkontrolle STOPPEN!“:
https://chat-kontrolle.eu/

Pressekontakte

Chatkontrolle Stoppen!
Das zivilgesellschaftliche Bündnis „Chatkontrolle STOPPEN!“ wird koordiniert von der Digitalen Gesellschaft, Digitalcourage und dem Chaos Computer Club.
kontakt@chatkontrolle.eu

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