Im Herbst 2014 hat die DigiGes das Projekt „Sicher und bewusst im Netz“ aufgenommen, dessen Projekte bis Ende 2019 mit Mitteln des Programms „Soziale Stadt“ (Berlin) im Quartiersmanagement Gebiet Pankstraße (Berlin-Wedding) gefördert wurden. „Unsere Daten sind heiß begehrt!“ hieß es 2014 mit der Ankündigung von Workshops zu Datenschutz und Cybermobbing.
Es ging nicht darum, Kindern und Jugendlichen den Umgang mit Apps und der digitalen Technik beizubringen, sondern sie für die vielen Gefahren zu sensibilisieren, die im Hintergrund lauern. Politisch ist es uns wichtig, dass Datenschutz durch Technikgestaltung und datenschutzfreundliche Voreinstellungen, also Privacy by Design and Default, selbstverständlich wird. Aktuell bleibt es aber vor allem wichtig, Medienkompetenz zu vermitteln. Dies setzt ein Verständnis dafür voraus, dass sich Daten im Netz vervielfachen, dass Datenspuren entstehen und verfolgbar sind und bleiben. Privatsphäre Einstellungen in sozialen Netzwerken sind leider oft versteckt, also muss man wissen, wo und warum man sie den eigenen Bedürfnissen gemäß einstellen kann. Bei der online-Kommunikation kommt es noch häufiger zu aggressiven und beleidigenden Äußerungen als dies meist im direkten Kontakt geschieht. Also gilt es, Kinder und Jugendliche für eine angemessene, verantwortungs- und rücksichtsvolle Kommunikation im digitalen Raum zu sensibilisieren.
Zunächst waren wir mit einzelnen Workshops in Jugend- und Freizeiteinrichtungen. Außerdem haben wir im Januar 2016 einen Leitfaden zur Privatsphäreeinstellung bei Facebook herausgegeben und im Mai 2017 den Ratgeber „Digitale Defender gegen die Datenjäger“.
Damit das Lernen nachhaltiger wird und die Kinder und Jugendlichen die vielen Aspekte tiefer durchdringen können, haben wir in 2018 damit begonnen, an der Albert-Gutzmann-Schule im Stadtteil Wedding Unterrichtseinheiten für Schüler und Schülerinnen der fünften und sechsten Klassen anzubieten. In sieben bis acht doppelstündigen Einheiten konnten wir über einen längeren Zeitraum die Sensibilität für den Umgang mit Internet und sozialen Medien vertiefen.
Letztlich haben wir die erstellten und erprobten Unterrichtsmaterialien veröffentlicht und zur freien Nutzung auf unsere Webseite gestellt. Benjamin Schlüter, der den Unterricht für die DigiGes erteilt hat, hat auf einem Netzpolitischen Abend (NPA) über seine Erfahrungen berichtet.
Der Umgang mit dem Digitalpakt, der eine „flächendeckende zeitgemäße digitale Bildungs-Infrastruktur“ ermöglichen soll, wirft entsprechende Fragen auf. Martin Lützelberger stellte auf dem 89. NPA die Fragen „Gibt es genügend Fortbildungen und Beratungsangebote für die Lehrkräfte? Öffnet man Konzernen wie Google, Microsoft und Apple die Schultüren?“ und berichtete von der Umsetzung des Digitalpakts in Berlin.