Nachdem wir uns im August zum Grillen getroffen haben und uns mit vielen von Euch auf dem Camp ausgetauscht haben geht es im September wieder regulär mit dem Netzpolitischen Abend weiter: Zum 129. Netzpolitischen Abend am 5. September haben wir das Thema „Digitale Gewalt“ von verschiedenen Prespektiven beleuchtet. Daher diesmal alle Beiträge in einem langen Clip, aufgeteilt in mehrere Kapitel: 00:00:00 Intro/Tom 00:00:55 Corinna Vetter 00:07:33 Sonja Peteranderl 00:21:10 Chris Köver 00:38:16 Anne Roth 00:56:58 Elina ‚khaleesi‘ Eickstädt 01:01:24 Q & A 01:33:19 Ankündigungen/Tom
Netzpolitischer Themenabend „Digitale Gewalt“
Stalking via Bluetooth-Tracker, Bedrohung in sozialen Medien, Spyware und Deepfakes – Digitale Gewalt kann sehr unterschiedliche Formen annehmen und ist zumeist eng mit analoger Gewalt verknüpft. Seit Jahren weisen zivilgesellschaftliche und Betroffenenorganisationen darauf hin, dass digitale Gewalt längst ein wesentlicher Bestandteil komplexer gesellschaftlicher Probleme ist und weit über Hate Speech auf Facebook hinausgeht. Doch der Politik fällt zumeist wenig mehr ein, als symbolische Kriminalisierung, Ausweitung von Überwachung und Diensteanbieter als Hilfspolizei zu verpfichten. Statt gesellschaftliche Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden sollen vermeintlich einfache technische Lösungen her. Und es besteht wenig Hoffnung, dass sich das ändert: Nachdem die Ampelregierung in ihrem Koalitionsvertrag ein „Digitales Gewaltschutzgesetz“ angekündigt hatte, hat das Bundesjustizministerium im Frühjahr „Eckpunkte“ für ein solches Gesetz vorgelegt. Nach Vorstellung der Regierung sollen Accountsperren und die bessere Durchsetzung allgemeiner privatrechtlicher Ansprüche nun alle Problem richten. Warum das Entfernen schlechter Restaurantkritiken wohl wenig verbessern wird, die Eckpunkte die Forderung nach einer Vorratsdatenspeicherung befeuern und die Identifizierung von Internetnutzer*innen eine ganz schlechte Idee ist, wollen wir dskutieren mit: Sonja Peteranderl ist Journalistin und Gründerin von BuzzingCities Lab. Zuletzt hat sie für den SWR ausführlich zu Bluetooth-Trackern recherchiert und arbeitet für verschiedene deutsche und internationale Medien wie den Spiegel, Wired und das Y-Kolektiv. Chris Köver ist Journalistin und hat das Missy Magazine mitgegründet. Sie ist Redakteurin bei netzpolitik.org und recherchiert unter anderem zu verschiedenen Formen digitaler Gewalt. Anne Roth beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Netzpolitik, Überwachung und Grundrechten. Sie arbeitet seit Jahren zu digitaler Gewalt und hat den Begriff maßgeblich geprägt. Aktuell verdient sie ihr Geld als Referentin für Netzpolitik der Fraktion Die Linke im Bundestag. Elina ‚khaleesi‘ Eickstädt ist Informatikerin und Sprecherin des CCC. Sie beschäftigt sich neben der Chatkontrolle mit tech facilitated violence und legt ihren Fokus auf Policy und Advocacy Arbeit auf EU-Ebene. Corinna Vetter führt durch den Abend. Sie ist Advocacy Lead bei SUPERRR Lab und arbeitet zu digitaler Gewalt und daran feministische Digitalpolitik in Berlin und Brüssel Realität werden zu lassen. Um das zu erreichen, hinterfragt sie Machtstrukturen und Diskriminierungen im Digitalen. Auch wenn unsere Arbeit ohne viel ehrenamtliches Engagement nicht möglich wäre, ist die Grundlage unserer Arbeit die professionelle Arbeit der beiden hauptamtlichen Mitarbeiter. Der langfristige und kontinuierliche Einsatz für digitale Grundrechte funktioniert nicht nach Feierabend, wenn man den vielen digitalpolitischen Fachleuten aus Regierungen, Parlamenten und nicht zuletzt aus Tech-Unternehmen Paroli bieten will. Hier könnt Ihr uns Unterstützen!