Seit ihrem Start beschäftigt sich der Digitale Gesellschaft e. V. mit Themen wie Open Source Software, Open Education und Open Data – in letzterem Falle auch mit einer eigenen Initiative unter opendata-kommunen.de. Ziel dieser verschiedenen Open-Bewegungen ist es, die digitale auch zu einer offener Gesellschaft zu machen. Und tatsächlich tut sich etwas in diesem Bereich. Kaum eine Kommune die nicht in zumindest einem dieser Bereiche experimentieren würde. Gleichzeitig ist es sehr schwierig, einen Überblick über diese Vielzahl an Initiativen zu bekommen und so wechselseitiges Lernen zu befördern.

Gemeinsam mit dem österreichischen Verein Freie Netze. Freies Wissen. und dem Schweizer Verein Digitale Allmend startet der Digitale Gesellschaft e. V. deshalb das Projekt eines Digitalen Offenheitsindex (Digital Openness Index, do:index), um den Beitrag öffentlicher Körperschaften zu digitalen Gemeingütern (wie Daten, Informationen, Wissen, Infrastruktur) sicht- und vergleichbar zu machen. Auf Basis einer breiten und in Teilbereiche gegliederten Indikatorenmatrix soll ein Ranking von ausgewählten Gebietskörperschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erstellt sowie ein Softwaretool zur Selbsteinstufung nicht gelisteter Kommunen entwickelt werden.

Konkret verfolgt das Projekt drei Ziele:

1. Als ganzheitlicher Ansatz zur Messung von digitaler Offenheit zeigt alleine die Indikatorenvielfalt des Messinstruments die Bandbreite möglicher Initiativen für mehr digitale Offenheit auf.
2. Die Messung digitaler Offenheit in Form eines quantitativen Indikators bietet eine Möglichkeit der Profilierung für Vorreiter im Bereich digitale Offenheit.
3. Ein auf Basis des [do:index] regelmäßig erstelltes Ranking verbessert die Vergleichbarkeit der Initiativen verschiedener öffentlicher Körperschaften und erlaubt eine offene Diskussion über Handlungsmöglichkeiten.

Wissenschaftliche Partner bei der Konzeption des Projekts, der Erstellung der Indikatorenmatrix sowie der Erhebung der Daten für das Ranking sind Leonhard Dobusch, netzpolitik.org-Autor und Juniorprofessor für Organisationstheorie am Institut für Management sowie Claudia Müller-Birn, Juniorprofessorin am Fachbereich Mathematik und Informatik, jeweils an der Freien Universität Berlin.

Als Anschubfinanzierung für das Projekt stehen Mittel aus einer erfolgreichen Einreichung beim Netidee-Wettbewerb 2012 der Internet Privatstiftung Austria (IPA) zur Verfügung. Teil des Förderantrags musste auch ein zweiminütiges Video sein, in dem die Idee kurz vorgestellt wird:

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Die Veröffentlichung des ersten Rankings sowie des Tools zur Selbsteinstufung ist für Ende 2013 geplant. In einem ersten Schritt wird es jetzt darum gehen, Erhebungsstrategie und -instrumente zu entwickeln. Als Partner für die Entwicklung der Indikatorenmatrix und damit zur kritischen Qualitätssicherung ist eine Zusammenarbeit mit den Wikimedia Vereinen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, der Open Knowledge Foundation sowie der Free Software Foundation Europe geplant. Über den laufenden Projektfortschritt wird auf der Projekthomepage sowie via Twitter unter @do_index berichtet werden.

Projektkoordinator/in für [do:index] gesucht

Zur operativen Umsetzung des [do:index] im Rahmen eines universitären Drittmittelprojekts suchen wir jetzt eine/n wissenschaftliche/n Projektkoordinator/in mit Interesse an der Thematik sowie der Möglichkeit, idealerweise ab 2. Januar 2013, eine halbe Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. wissenschaftlicher Mitarbeiter (befristet auf 1 Jahr, E 13 TV-L FU) anzutreten. Die offizielle Stellenausschreibung der FU Berlin liest sich wie folgt:

Aufgabengebiet:

Mitarbeit im Forschungsprojekt Digital Openness Benchmark an der Juniorprofessur für Organisationstheorie (Prof. Dr. Leonhard Dobusch).

Einstellungsvoraussetzungen:

Abgeschlossenes sozial- und/oder wirtschaftswissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom/Master).

Erwünscht:

  • Die Bewerberin/der Bewerber muss in ihrem/seinem Bereich engagiert, eigenständig und eigenverantwortlich arbeiten sowie teamfähig sein.
  • Fundierte Kenntnisse im Bereich empirischer Sozialforschung, vorzugsweise mit Ausbildung sowohl in quantitativer als auch qualitativer Methodik
  • Fundierte IT-Kenntnisse, idealerweise zumindest Grundlagen in HTML, CSS, PHP
  • Ggf. Interesse an einem Promotionsthema aus den Bereichen Organisations- und Managementforschung

Bewerbungen sind mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 10.12.2012 unter Angabe der Kennziffer 04/12/WM08 zu richten an die

Freie Universität Berlin
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
Herrn Prof. Dr. Leonhard Dobusch
Boltzmannstraße 20
14195 Berlin (Dahlem)

Bevorzugt wird eine Einreichung der Bewerbungsunterlagen in einem PDF-Dokument via E-Mail an: Leonhard.Dobusch ett fu-berlin.de