Zu Meldungen, dass Schufa und Hasso-Plattner-Institut ein Projekt zur Nutzung von Daten aus Social Media-Plattformen wie Facebook und Twitter durchführen erklärt Markus Beckedahl, Vorsitzender des Digitale Gesellschaft e.V.:
„Offenbar handelt es sich um ein Forschungsvorhaben und stellt noch keine konkrete Umsetzung in die oft kritisierten Schufa-Bonitätsermittlungsmethoden dar. Trotzdem zeigt das Projekt klar die Richtung, in die bei der Schufa gedacht wird: Deine Freunde und dein Status sind Deine Bonität. Das erinnert nicht ohne Grund an Wohnumfeldbonitäten, das sogenannte Geo-Scoring, wo zum Beispiel aus der Bonität der Nachbarn auf die eigene geschlossen wird. Wir sind besorgt, dass hier Unfug getrieben wird. Facebook und Twitter sind vielleicht öffentlich, aber keine Geschäftsdaten. Diese Daten gehen die Schufa nichts an. Es wäre also an der Zeit, dass die Schufa ihre Algorithmen offenlegt – vielleicht versteckt sich darin ja bereits ähnlicher Unfug?“
Derzeit überarbeitet die Europäische Union das Datenschutzrecht. Zur Debatte stehen neben der europäischen Vereinheitlichung auch Fragen zu einem „Recht auf Datenmitnahme“ und weitere Betroffenenrechte. Bereits heute haben Verbraucher die Möglichkeit, einmal jährlich kostenlos nach §34 Bundesdatenschutzgesetz von der Schufa eine Selbstauskunft zu verlangen.
Es ist wirklich eine schöne Sache, einen Account bei MeineSchufa zu haben. Wer die mühe der Anmeldung einmal auf sich nimmt, hat dafür jederzeit Zugriff auf seine Auskunft.